Der Begriff Web3D umfasst sämtliche Techniken, die dreidimensionale Computergrafik bei Webanwendungen einsetzen.
Web3D Anwendungen benutzen meist ein Browser-Plug-in, um das Rendern von 3D-Modellen, ggfs. kombiniert mit Benutzer-Interaktion, in den Webbrowser zu verlegen. Mit der Verbreitung leistungsfähiger 3D-Grafikkarten und entsprechender 3D-APIs (wie Direct3D oder QuickDraw 3D) wurden die Voraussetzungen geschaffen, um 3D-Darstellungen für jedermann im Web zu ermöglichen – eine Technik, die vorher häufig nur Fachleuten mit spezifischen Anwendungen im CAD-, Architektur- und Design-Bereich zugänglich war.
Eine Reihe von Herstellern hat seit Mitte der 1990er Jahre Web-3D-Software entwickelt, basierend teils auf verbreiteten Sprachen wie JavaScript und Java, teils auf eigenen Entwicklungen. Mit dem Platzen der New-Economy-Blase ab 2000 erhielt diese Entwicklung einen deutlichen Dämpfer und viele Produkte wurden eingestellt. Zudem verlor der bis dahin als Grundlage oder Vorbild gesehene VRML-Standard seine Unterstützung durch SGI. Auch reagierte der Markt nicht mit der erwarteten Nachfrage auf Web3D.
Zur Weiterentwicklung und Etablierung freier Web3D-Technologien wurde später das Web3D-Konsortium gegründet, das in kleine Arbeitsgruppen für verschiedene Anwendungsbereiche gegliedert ist, darunter Übertragung, Sicherheit und Syntax. Im Jahre 2004 wurde vom Konsortium die Beschreibungssprache X3D als neuer Web-3D-Standard erklärt (ISO/IEC 19775).[1] X3D löst das ältere VRML97 ab und verwendet die Datenbeschreibungssprache XML.
Ein anderer Pfad für die Entwicklung räumlicher visueller Darstellungen im Web ergibt sich aus virtuellen Welten wie Second Life und Computerspielen. Hier arbeiten verschiedene Hersteller an Browser-Plugins zur 3D-Darstellung, so dass keine gesonderte Applikation mehr installiert werden muss.[2]
Seit 2014 wird die WebVR-Programmierschnittstelle entwickelt, gleichzeitig entstehen JavaScript-Bibliotheken wie three.js und A-Frame, die in modernen Browsern einen leichten Einsatz dreidimensionaler Computergrafik ermöglichen.